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Low Fat Futter – Probleme
Dein Hund hatte immer wieder Magen-Darm-Beschwerden. Da kamst Du mit selbst gekochter Schonkost oder mit Low fat Futter immer gut zurecht? Dann bist Du einfach dabeigeblieben: Mageres Muskelfleisch und ein bisschen Gemüse dazu, da bist Du auf der sicheren Seite – denkst Du.
In den allermeisten Fällen leider nicht.
Hier erfährst Du, welche schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen eine solche Ernährung haben kann.
Für die meisten Besitzer ist eine fettreduzierte Fütterung maximal ein Problem des „Energieversorgers“. Aber schließlich kann man doch die fehlende Energie durch Kohlenhydrate ersetzen, oder? Na ja, nicht ganz richtig. Wenn Du 10g Fett in der tgl. Mager-Fleischportion von 100g ersetzen willst, dann brauchst Du dafür zum Beispiel 100g Hirsebrei. Keine gute Ernährung für Deinen Hund, denn er ist eben einfach kein Getreidefresser. Darauf sind weder Darm, noch Darmflora, noch Pankreas- und Leberenzyme ausgerichtet.
Kurzum: Dein Hund ist eben kein Schwein. Bei dem würde das wunderbar passen. Bei Deiner Fellnase aber nicht.
Den Energielieferanten zu ersetzen ist aber noch das kleinere Problem.
Es größeres, dass jede Zelle für den Aufbau ihrer Membran Fett benötigt. Gerade bei Entzündungen im Körper (Pankreatitis, Gastritis, Darmentzündungen) gehen viele Zellen unter und neue müssen gebildet werden. Wenn das nicht gelingt, wird der Körper immer weiter geschwächt. Nicht umsonst haben wir so viele Rezidive bei Pankreas- und Darmentzündungen und bei Hunden, deren Magenschleimhaut immer wieder entzündet ist. Einer der Gründe dafür kann in dieser Mangelernährung liegen. Schließlich noch: die Vitamine A, D, E und K sind nicht in Wasser löslich, d.h. sie benötigen Fett (deshalb: fettlösliche Vitamine).
Bei einer dauerhaften Ernährung mit mangelndem Fett in der Portion wird es vor allem Bei Vitamin E interessant. Fehlt das nämlich oder kommt zu kurz, kann es zu folgenden Problemen führen, die wir nur zu gut von Patienten kennen:
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Parasitenbefall und im schlimmsten Fall
- Ataxie und Koordinationsstörungen, die sich die sich in extremer Schiefhaltung des Kopfes, teilweiser Lähmungen, Zittern oder einem gestörtnr und beinahe schon torkelnder Gang zeigen können.
Deshalb: Jede diätetische Ernährung hat ihren Sinn – in der akuten Phase einer Krankheit. Sie soll den Organismus entlasten und ihm die Möglichkeit zur Heilung geben. Aber eine Low fat Diät ist – in aller Regel – keine Dauerlösung, wenn man nicht in Kauf nehmen will, dass der Körper Schaden nimmt.
Nach meiner Meinung sollte bei selbst zubereiteten Portionen das Muskelfleisch mindestens einen Fettgehalt von 11% haben, 15% finde ich erstrebenswert.
Bei Trockenfutter würde ich dauerhaft sicher nicht unter 10 % und bei der Dose auf keinen Fall unter 4 % füttern. Begnügt Euch nicht mit verbesserten Laborwerten, wenn Euer Hund schlimm krank war, sondern geht den Dingen auf den Grund und arbeitet an dieser Grunderkrankung. Sucht Euch dazu ggfs. die Unterstützung eines THP, die Möglichkeiten sind meines Erachtens mit alternativen Behandlungsansätzen oft besser als mit der Tiermedizin.